Hayden: "Wir freuen uns mit dem neuen Motorrad arbeiten zu können"
Der „Kentucky Kid” erklärt seine ersten Eindrücke mit der Fireblade
Nicky Hayden (Honda World Superbike Team) konnte sich in dieser Woche beim Jerez-Test zum ersten Mal mit der neuen Honda CBR1000RR SP2 anfreunden. Seit Monaten stiegen die Erwartungen im Zusammenhang mit der neuen Fireblade. Jetzt hat das Team einen vollen Eindruck erhalten, was in der Saison 2017 auf sie zukommt.
Der Amerikaner sprach mit WorldSBK.com über seine ersten Gefühle mit dem neuen Bike, wie seine Erholung vorangeht und die Eindrücke, die er vom Jerez-Test bekommt:
Wie ist der erste Tag mit der neuen Fireblade gelaufen?
“Wir sind froh, dass wir nun das neue Bike zur Verfügung haben und mit der Arbeit beginnen können. Es ist nie einfach – der erste Tag mit einerneuen Maschine. Es braucht einige Runs und Einstellungsarbeiten, und darum haben wir uns heute hauptsächlich gekümmert. Doch in den letzten paar Runs waren wir schon in der Lage zu pushen und zu sehen, wo wir stehen. Zudem gelang es bereits einige Probleme zu lösen.”
Welche Unterschiede gibt es?
“Es gibt definitive einige Unterschiede, vor allem mit der Verkleidung. Aber beim Fahren ist die Geometrie sehr ähnlich, sowie auch die Sitzposition nicht viel anders ist. In der Tat verwenden wir die gleiche Sitzbank und Tank wie im vergangenen Jahr. Von dem her würde ich sagen, es ist ähnlich. Hinsichtlich des Chassis-Handling gibt es auch keine dramatischen Unterschiede, aber es gibt kleinere Dinge hier und da. Wir müssen an jedem Bereich arbeiten, um zu sehen, in welche Richtung wir gehen sollen.”
Arbeitest Du an diesen Dingen mit Stefan Bradl eng zusammen oder geht im Moment jeder seinen eigenen Weg?
“Im Moment sicher, weil einige der technischen Störungen zu Beginn des Tages sehr ähnlich waren. Er macht aber die harte Arbeit, denke ich, weil ich es wegen meiner körperlichen Verfassung vorziehe, keine längeren Runs zu absolvieren – mein Programm sind vorerst nur kurze Runs. Zum Glück konnte er diese Arbeit für uns beide erledigen, damit wir beide richtig zum Fahren kommen.”
Was passierte und wie fühlst Du Dich jetzt?
“Zwischen dem Aragon-Test und dem Jerez-Test im vergangenen November bin ich in Spanien Flattrack gefahren. In einer Kurve hat sich mein Fuss gefangen und überdehnt. Dabei riss das Seitenband im Knie. Ich bin in die USA zurückgekehrt, um einige Ärzte aufzusuchen, und ich musste mich einer Operation unterziehen. Ich bin definitiv am besten Weg, aber eben noch nicht 100 Prozent fit. Das ist einer Gründe, warum ich heute nicht so viele Runden gefahren bin. Ich will nichts überstürzen, aber ich habe das ok von den Ärzten zum Fahren – ich habe inzwischen genug Kraft, aber noch nicht ausreichend Beweglichkeit, die ich wirklich brauche. Ich brauche noch ein paar Wochen Reha, um dann auf Phillip Island wirklich 100 Prozent fit zu sein.”
Was willst Du in Jerez bis zum Ende des Tests getestet haben?
“Ja, wir müssen unbedingt einige Strategien hinsichtlich der Motorbremse ausprobieren. Doch wir arbeiten immer noch an einigen technischen Problemen, die mit einem neuen Bike eben auftreten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber mit einem neuen Motorrad dauert es etwas länger. Hoffentlich gelingt uns dennoch ein guter erster Start in die Saison. Offensichtlich ist mein Körper nicht in der Verfassung für einen 100 Runden Tag. Daher werden wir versuchen klug zu arbeiten. Einfach nur alles wegstecken und immer daran denken, dass es nur ein Test ist und ruhig zu bleiben.”
Bist Du wegen Deinem Knie beunruhigt?
“Ich brauche noch mehr Rehabilitation, nur um ein bisschen starker zu werden und die volle Beweglichkeit zurück zu erlangen. Aber aktuell fühle ich mich besser als ich erwartet hatte.”